Hallo, kurz etwas "beinahe off-topic" , aber vielleicht interessiert dies jemanden hier foto-technisch: Das Fotografieren von Nordlicht hat viel mit dem Fotografieren von Feuerwerken gemeinsam. Und ohne meine Erfahrungen beim FW-Fotografieren hätte ich mich auf Island schwerer getan. Man braucht für beides natürlich ein Stativ und eine Kamera mit manuellen Einstellungsmöglichkeiten. Dazu möglichst ein Weitwinkel-Objektiv (10 - 12 mm ist ganz gut) und einen Kabelauslöser. Im Detail gibt´s dann aber schon Unterschiede: Feuerwerk (zumindest meine Standardwerte): Blende 11 bis 13, Belichtungszeit 2 bis 10 Sekunden, ISO 100. Nordlicht: weil i.d.R. weniger hell als Feuerwerk Blende möglichst weit offen (z.B. 3,5) und höhere ISO-Zahl (z.B. 400 bis 800). Und die Belichtungszeit ist länger: 10 bis 30 Sekunden, ggf. sogar noch länger. Allerdings werden durch die Erddrehung ab ca. 30 Sekunden die Sterne langsam zu Strichen (statt Punkten) verwischt. Ansonsten ist es schon ein phänomenales Erlebnis, das "Feuerwerk der Natur" (oh - doch nicht off-topic ;-))) zu erleben. Anders als unsere Pyro-Shows vollzieht sich das Polarlicht natürlich in absoluter Stille... Viele Grüße - Euer Rocket Man
Sehr schöne Bilder,:thumbup: und wenn wir sowieso gerade bei Astronomie sind, demnächst (so etwa Mitte November) schrappt ISON ganz knapp an der Sonne vorbei; und da hoffe ich nicht auf ein Feuerwerk. Denn wenn es den Kometen zerlegt, weiß man nicht wo überallhin die Bruchstücke schwirren. Anschauen kann man das Spektakel auf: http://sohowww.nascom.nasa.gov/data/realtime-images.html LG, GB P.S. So schlimm wirds schon nicht werden.:blintzel:
@ Heinz: Ich hab´ keine besonders spezielle Kamera - es ist eine ganz normale Canon EOS 550 D. Als Objektiv hatte ich das Sigma EX 10-20mm 1:3,5 DC HSM drauf. Die meisten meiner Nordlicht-Bilder sind dann auch tatsächlich mit 10mm aufgenommen, weil Nordlicht im Weitwinkel am besten kommt. ... und @ all (weil mich dies der eine oder andere gefragt hat): Recht gute Urlaubsziele für Nordlichtbeobachtung sind Island, Nord-Norwegen (z.B. Tromsö, Hammerfest oder die Lofoten) und Nord-Finnland / Nord-Schweden. Viele Polarlicht-Freaks bevorzugen dabei Nord-Finnland, weil dort - etwas landeinwärts - der Himmel öfter klar ist als in den "typischen Wolkenländern" Island + Norwegen. Alaska + Kanada sind natürlich auch super. Jahreszeit: Spätherbst und zeitiges Frühjahr sind meiner Meinung nach am besten geeignet. Denn mitten im Winter ist´s dort oben halt "nur" dunkel und schweinemäßig kalt (vor ein paar Jahren haben wir mal bei -30 Grad draußen auf Nordlicht gewartet - und da wartet man dann doch nicht gaaanz so lange.... ;-). Ja, und im Sommer ist natürlich gar kein Nordlicht zu sehen (obwohl es theoretisch auch dann da ist), denn im Sommer wird´s ja bekanntlich dort oben gar nicht dunkel (Stichwort: Mitternachtssonne). Und dann kommt noch die Sache mit dem 11-Jahreszyklus der Sonnenaktivität dazu: Aktuell ist die Sonnenaktivität so ziemlich auf dem Maximum (d.h. relativ viele und starke Polarlichter), und dieses Maximum dauert ab jetzt noch so 1 bis 2 Jahre an. Danach wird die Aktivität der Sonne langsam abnehmen bis sie ca. um 2020 ihr Aktivitätsminimum erreicht hat. Das nächste Maximum steht dann wieder ca. 2025 an. Das heißt: Wer auf Polarlichtpirsch gehen möchte, sollte das am besten in diesem oder im nächsten Winter tun. Oder bis 2025 warten ;-). In den Jahren um 2020 herum werden die Nordlichter eher selten und tendenziell schwächer ausfallen (aber auch dann hat man zumindest gewisse Chancen). Nähere Infos findet man im Internet natürlich jede Menge zu diesen Themen. Viele Grüße - Euer Rocket Man
