Handhabung Reinigung und Pflege von Schreckschusswaffen - Fragen, Tipps und Erfahrungen

Btw. gerad entdeckt:

Neu im Sortiment: Klever-Set zur Schnellbrünierung

Scheinbar kann man auch Brünierungen reparieren...

 

Wahrscheinlich besitzt der HW keine Brünierung, sondern eine Art Beize.

 

Puhh, da bin ich überfragt! Hab mich mit Oberfläche da noch nicht so beschäftigt. Aber klingt evtl. plausibel..

Hab das Addiol W18 gerade mal bestellt. Ich glaube aber ohne kräftigere physikalische Reinigung geht das Zeug nicht runter... ist halt die Frage wie die Oberfläche dann danach aussieht. Irgendwie stört mich der Schmauch schon, liegt vielleicht daran das ich sie quasi wie neu erworben habe.....

 

Soweit ich weiß, wird nur bei der Holzverarbeitung ein Färbeverfahren als Beizen bezeichnet. Für alle, welche nicht mit den Kadavern toter Bäume, sondern mit Metall arbeiten bedeutet Beizen dagegen das Entfernen unerwünschter Oxidschichten

Von Brünierung kann man streng genommen nur im Falle von Eisen als Werkstoff sprechen. Bei diesem Verfahren wird die Oberfläche mit einer genau definierten Oxidschicht überzogen. Da sich dieses Verfahren gezielt steuern lässt, hat diese Oxidschicht nicht mehr viel mit dem unkontrolliert entstehenden Rost zu tun.

Da in den SSW (meist) viel Zinkdruckguss verbaut ist, handelt es sich bei so einer Oberflächenbehandlung dagegen um eine Metallfärbung. Dieser Begriff ist etwas weiter gefasst als die Brünierung und schließt jegliche chemische Reaktion zwischen einer Färbelösung und einer Metalloberfläche ein. Die farbigen Schichten müssen nicht zwangsläufig aus Oxiden bestehen. Auch die Bildung von z.B. Sulfiden, Chromaten oder basischen Salzen kann bei einer Färbung angestrebt werden.

Die Färbeverfahren sind chemisch sehr genau auf das Material der zu färbenden Oberfläche abgestimmt. Daher lassen sich und Brünier- und Färbelösungen für Eisen, Messing, Zink, Aluminium, usw. nicht einfach so untereinander austauschen.

 

Ja das ist es, ich nehme das für alles, also SSW und auch für „Richtige“.
Es stinkt nicht und hält sich länger auf der Waffe als WD40 oder Ballistol.

 

sagt mal, habe mir ein sonorex ultraschall Gerät besorgt. Die Waffenteile sind auch wiklich bis in jede Ritze sauber geworden. Allerdings hat die Brünierung der Waffe jetzt so seltsame scheckige oder wolkenartike flecken bekommen. Die Brünierung ist noch intakt, an manchen stellen sieht es aber so aus als würde sie matt sein und an anderer Stelle noch glänzen. Hat das jemand mit Ultraschallreinigern schon erleben können?

 

SSW Putzen macht mir zwar auch Spass aber ich halte es bei meinen Revolvern recht simpel, Zerlegen, alle Teile mit WD40 reinigen, bewegliche Teile leicht mit Maschinenfett belegen, Zusammenbauen und zur Einlagerung mit etwas Ballistol überziehen.
Meine Freunde der Pistolenzunft halten es ähnlich, allerdings - wie zu Silvester beobachtet - werden da gerne mal die Magazine und Abschussbecher bei der Pflege vernachlässigt. Diese sind als Stahlteile natürlich besonders Rostempfindlich und brauchen fast noch mehr Konservationsaufwand als die SSW selbst...

 

Die Abschussbecher sind doch aus Aluminium oder? Also zumindest die 5er Becher von Röhm...

 

Der Röhm ist glaube ich eher ein Materialmix der blaue Becher ist Aluminium und der schwarze abschraubbare Unterbau aus lackiertem Stahl. Das Teil kann man aber hervorragend reinigen....

 

Meine Vermutung wäre eine Reaktion der Oberfläche mit dem Schmauch / den Pulverrückständen in der Waffe oder mit einem etwaig zugesetzten Reinigungsmittel.

Die Metallfärbungen haben in der ersten Linie dekorative Aufgaben. Ihre mechanische und chemische Beständigkeit ist in der Regel deutlich geringer als die einer Brünierung oder einer galvanischen Beschichtung (z.B. Verchromen oder Vernickeln).

Sogar die Nutzung von Ballistol soll bei einigen SSW zur einer dauerhaften Verfärbung der Oberflächen führen Daher verwende ich bei SSW ausschließlich Feinmechaniköl. Das ist so ziemlich das schonendste.

Ist jetzt nur eine Mutmaßung von mir: Insbesondere Schwarzpulverrückstände neigen zum Angriff von Metalloberflächen. Falls man z.B. den Abschussbecher zusammen mit der SSW im Ultraschallbad reinigt, könnte die verunreinigte Badflüssigkeit sich schon negativ auf die gefärbte Oberfläche der SSW auswirken.

Da wir in diesem Staat als "freie Waffen" nur Zinkdruckgussbomber anvertraut bekommen, müssen wir uns zwangsläufig mit einem tendenziell empfindlichen und wenig haltbaren Finish der Waffen abfinden

 

Ja, @sureshot der HW37 ist bislang die hochwertigste SSW die ich bislang besitze oder in den Händen hatte. Da gibt es pro Euro viel "Materialqualität" mit vielen Stahlteilen...

Btw. heute sollte mein Addinol W18 ankommen, dann gibt´s eine Ölung...

 

@fulci Ich habe meine neue RG90 gleich mit Addinol W18 gepflegt. Ich bin immer wieder begeistert, wie fein sich SSW damit "aufpeppen" lassen.
+ Optisch
+ bessere mechanische Leichtgängigkeit
+ Konservierung
+ Kein Geruch (wie z.B. Balistol)

 

Ja, da kann ich Dir zu 100% zustimmen.
Ich war früher absoluter Ballistol-Fan, seitdem ich das Addinol mal getestet habe bin ich davon ab

Einzig für die Läufe der Scharfen nutze ich Ballistol noch, da es Kupfer und dessen Legierungen löst. Ebenso bleibt es im Lauf auch bei aufrecht im Waffenschrank stehenden Waffen. Aber beides trifft auf SSW ja nicht zu.

 

Addinol ist da....



Wie gut das heute Freitag ist...

Aber der Warnhinweis klingt schon heavy:

"Enthält 1-Decen, Polymer hydriert. Kann bei Verschlucken und Eindringen in die Atemwege tödlich sein"....

 

Das werd ich dann auch mal testen wenn mein Balistol verbraucht ist

 

Das Öl ist auf den ersten Eindruck echt gut und holt viel raus, ich konnte die Schmauchspuren weiter reduzieren und übertünchen. Mal sehen wie es sich auf Dauer schlägt.

Trotzdem schwingt dieser schon irgendwie krasse Warnhinweis mit und bremst ein wenig den Gesamteindruck...

 

Klar, das klingt heftig. Andererseits wird das Zeug (vermutlich) schon Jahrzehnte lang bei der BW eingesetzt und ich habe noch nichts von irgendwelchen Vorfällen gehört.

Bei Ballistol ist's das krasse Gegenteil, da steht ja in der Anleitung, dass es "theoretisch" getrunken werden könnte, ohne Schäden befürchten zu müssen

Edit
Hat das etwas damit zu tun: Neueinstufung Mineralöl ?

 

Das ist halb so wild. Wie im vom @Mathau geposteten Link richtig dargestellt, können viele Mineralölprodukte beim Verschlucken sehr gefährlich sein. Gleiches gilt z.B. auch für Petroleum und vergleichbare Erzeugnisse. Schon recht kleine Mengen können innerlich eingenommen zu einem qualvollen Tod führen Ich glaube, in "Chemische Zaubertränke" von Altmeister Hermann Römpp war dazu auch ein Fallbeispiel beschrieben. Solange aber das Zeug nicht gläserweise getrunken wird, sollte der Umgang mit Addinol kein Problem darstellen.

Aber stimmt, Ballistol ist im Vergleich dazu sogar lebensmittelecht

 

1-Decen ist relativ harmlos, zumindest laut Wikipedia (LD50 über 10g 1-Decen pro kg Körpergewicht) (Quelle Wiki: Datenblatt der Firma Merck)
Die gefährliche Wirkung besteht wohl eher darin, dass das Öl die Lungenbläschen bzw. allgemein die Lunge nach versehentlichem Einatmen der Flüssigkeit verstopft.
Toxikologisch ist das Zeug nach meiner (unqualifizierten!) Einschätzung einigermaßen ungefährlich.

Deshalb steht dort auch "(...)bei Verschlucken und Eindringen in die Atemwege tödlich(...)"

 

Da bleibe ich bei BRANO tect, da muß man nur offnes feuer vermeiden und kann aber tief Luft holen

 

Moin Moin,

Ich habe vor ca. 1Jahr mal ein wenig Balistol Gunex abgefüllt und das Fläschchen lag vergessen im Tresor. Hab es eben beim aufräumen wiederentdeckt und wat soll ich sagen? Seht selbst... Wie kommt das? Is das normal?

 

Sieht aus, als ob sich ein Lutschdrops gebildet hat... Geschmacksrichtung "alte Waffe"

 

Hat jemand von euch Erfahrungen mit Ultraschall-Reinigungsgeräten und SSW?