Böller & Pfeifen Schwärmer ...

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https://youtu.be/e9ULl5BdBbM

 

@Funke

 

Ok dann halt @JGWB

 

In meiner Knallertüte der 70/80 'er Jahre waren auch immer Schwärmer zu finden. Meistens von Moog Nico, Kaliber B, manchmal auch die großen wenn sie verfügbar waren. Sie brachten sehr großen Spaß mit ihrer unkontrollierten Flugbahn, ähnlich den Knallfröschen. Auch wenn sie manchmal gefährlich nahe kam, letztendlich konnte ich kein Zeuge sein, das sich jemand bei den Dingern verletzt hat. Bei Knallfröschen ebenso ! Schade das dieser schöne Traditionsartikel, gilt auch für Frösche, Stück für Stück von der BAM eingeschränkt bzw. verboten wurde. Vielleicht haben wir ja doch ein Funken Hoffnung in diesen Tagen, wer weiß.

 

Die erste Charge der "Nico Reibkopfknaller nach deutscher Tradition" aus China, fand ich sehr gut. Verarbeitung nicht ganz so schön wie bei den in Deutschland gefertigten, aber Knall war gut. Und von den Weco(SF) Silberknallern soll doch auch eine Ausführung aus China stammen

 

Ich hatte als Jugendlicher immer Sortimente von Thomas phillips bzw Havaris.

Da waren luftheuer, china böller, feistel kanonenschläge , feistel kobald reiber znd feistel schwärmer drin.

Das war ein herrliches Sortiment mit allem was man brauchte, eine geniale Mischung.

Die schwärmer haben nach dem anreiben gesprüht wie ein silberregen und dann geknallt.

War eben schon das Ende der Schwärmerzeit, aber ich mochte den Effekt, hatte ich doch keinen Schimmer das Schwärmer früher noch düsenartig beschleunigt wurden.

 

Eine Version der nach der Wende (1991/1992-1995?) verkauften Silberknaller war m.W. wirklich die der ersten Import-Reiber in Deutschland. Kann gut sein, dass Du diese meinst. Hier hat WECO m.W. das erste Mal lange Hülsen benutzt.

Rein von den Firmen her ist der "Original Silberknaller" und der "Silberknaller" zu unterscheiden. Ersterer trug noch das alte PYRO-ART-Warenzeichen nebst dem von Sachsen-Feuerwerk, die Silberknaller trugen nur das SF bzw alte WECO-WZ.

Auch diese Version eines bekannten Traditionsartikels hat man später verkommen lassen.

In beiden Fällen findet sich übrigens linksseitig der Vorderseite der quaderförmigen Schachtel eine Zündreibefläche, die sich jeweils über die ganze Seite zieht.

 

Zu den inneren Werten "moderner" Schwärmer (bis ca. Ende der 1980er Jahre erhältlich):
Das folgenden Röntgenbild zeigt Spielraketen, welche aber quasi nichts anderes sind als Schwärmer am Stil. Diese wurden auch in den sogenannten "Handschlangen verladen. Diese in der Hand zu haltenden Abschussgeräte dürfte aus der alten Sitte, Schwärmer, bei diversen Anlässen aus Vorderlader-Waffen zu verschießen, hervorgegangen sein.

 

Hier mal noch ein Zitat aus dem Buch "Die moderne Kunstfeuerwerkerei" von Dr. Karl Gelingsheim aus dem Jahre 1913:

"Schwärmer: Dieselben bestehen aus dickwandigen, mit einem scharfen Funkenfeuersatze geladenen Hülse in den Kalibern von 6 bis 14 mm, die, angezündet und in den Luftraum geworfen, irreguläre Bewegungen ausführen und mit einem Schlage enden."

 

Die Drifter von Funke sind in dem Sinne auch keine Schwärmer oder?

 

Mensch Bilsom, interessante historische Fakten!

Wurde früher tatsächlich salut mit vorgeladenen schwärmern aus vorderladern geschossen?

Kannst du das belegen?

Das sind so Traditionen die verloren gehen.

 

Na hier im Fred sind schon zwei Quellen genannt und in meinem alten Feuerwerksbuch von Max Sandmann "Die Lustfeuerwerkerei" steht: "Die so gefertigten Schwärmer werden zu Versetzungen für die Raketen, zum Füllen von Schwärmerfässern und der sogenannten Bienenkörbe gebraucht, werden aber auch bei Gartenfesten u. dergl. zur Belustigung der Gäste mit wenig Pulver aus Pistolen geschossen oder mit der Hand in die Luft geworfen, wobei sie durch ihre feurigen Schlangenlinien und späteres Zerplatzen viel zur Erheiterung der Gesellschaft beitragen."

 

Ich wünsche mir die Goldregen Reiber/Schwärmer zurück. Sonst bin ich gar nicht so der Fan von Reibkopfböllern weil ich eh mit meinem Brenner Zünde.

 

Ja....fast...(Beschreibung über dem Bild lesen!):

 

gerade was gelernt..... habe in der Abbildung gesehen meinen grandiosesten Schwärmer den ich je als "Junger Knaller" hatte.... der von Lünig. hatte ihn mit meinem Kameraden; selbstverständlich nicht in der Silvesterzeit , geschossen so Anfang der 1960 Jahre.
Das war aber kein Schwärmer, sondern eine Rakete. wir hatten damals keine Ahnung was ein Schwärmer eigentlich genau ist, vom Knall mal abgesehen. Jedenfalls diese Ding ging voll ab, zweimal im Kreis (in 10 Meter HJöhe) ums Viertel, bevor es knallte. der absolute Wahnsinn war das Teil.
Wir standen mit ...offener Gosche da... ( zur Info, ist schwäbisch )
Immer wenn ich Heutzutage mit meinem "Raketenwauwau" Gassi gehe, komme ich täglich an dem Viertel vorbei, und da fliegt er jeden Tag seine zwei Runden wie damals, so gesehen eine preiswerte Anschaffung gewesen.

 

Tja was sehen wir ?

Auch feuerwerkskultur unterliegt einer mode und einem Zeitgeist!

 

Kürzlich erhielt ich eine CD mit dem Buch von "James Cutbush", A SYSTEM OF PYROTECHNY, das posthum von seiner Frau, 1825 , in den USA heraus kam. Dort habe ich zum ersten Mal überhaupt, ich habe eine Menge Feuerwerksbücher gelesen, den Begriff "Swarmer", eine literale Übersetzung des Wortes Schwärmer, gefunden. Ich denke das kein Amerikaner mit diesem Wort etwas anfangen kann, es ist "Cutbush's"persönliche Wortschöpfung, weil es in den USA keinen Fachbegriff für Schwärmer gab. Mit Sicherheit hat "Cutbush" aus einer deutschen Quelle geschöpft. Meist wird ein Schwärmer als "kleine Rakete" bezeichnet. Die hohe Zeit des Schwärmers war der Barock. Aufgrund der sehr begrenzten Effektchemikalien hat man in dieser Zeit versucht Abwechslung durch verschiedene Feuer-Figuren zu erzeugen. Damals war Frankreich das pyrotechnische Vorbild für deutsche Feuerwerker. So gab es Schlangenschwärmer= Serpentosen, Sternserpentosen, große Schwärmer =franz. Lardons, kleine Schwärmer = franz.Vetilles. In den USA hat sich kein spezielles Wort für Schwärmer heraus gebildet. Das heutzutage gebräuchliche "Gerbs" ist ein Oberbegriff für gewürgte Sprühfeuerhülsen, die auch oft im Bodenfeuerwerk (Fontänen) eingesetzt werden. Früher war der Begriff "Serpents"noch geläufig, der heute aber in Vergessenheit geraten ist. Auch der Begriff "Squib", eigentlich ein uraltes Zündmittel aus dem Bergbau, wird manchmal für kleine Schwärmer benutzt.

 

Da schnalzt der Pappschachtelfetischist! Super Design!

 

Ich nehm dann einmal die ganze Liste zum mitnehmen bitte. Die paar Reichsmark find ich bestimmt noch irgendwo.