Raketen Silvestervorbereitung (Raketenabschussbasis, Zündanlage und Anleitungen)

Dieses Thema im Forum "Effekte, Feuerwerkskörper, Technik, Hilfsmittel" wurde erstellt von Twister5000, 17. Juni 2014.

  1. Hey liebe Feuerwerker,

    ich habe, nachdem bei mir am letzten Silvester das bewusste Feuerwerksfieber ausgebrochen ist, überlegt, was ich alles für das nächste Silvester brauchen könnte. Ich habe also alle Feuerwerk-Onlineshops nach Artikeln durchsucht, die ich unbedingt haben möchte. Letztendlich stand ich zwischen Toschpyro und Röder. Ich habe mich dann für Toschpyro entschieden, wegen der Preise, der eigenen Batterien, der Rabatte, der Gratis-Knallkette (XXL Celebration Cracker von Lesli) und des optimalen Abholstandortes in Nürnberg (der von Röder wäre zwar auch nur 1 Stunde entfernt, aber Toschy halt nur 10 min).

    Nachdem ich meinen Abrennplan aufgestellt hatte, wollte ich zunächst von Hand zünden... Aber dann fiel mir ein, dass es ablaufen würde wie bisher und ich nichts sehen würde vom Feuerwerk. Also muss eine Zündanlage her, aber dazu mehr später im Thread, wenn es soweit ist (werde den Link dann an dieser Stelle einfügen).

    Ich entschied mich, nicht wie andere, Bretter mit Winkel zu bauen, die man nicht verändern kann, sondern einfach Holzkeile zu sägen. Dazu berechnete ich die jeweiligen Winkel, die benötigt wurden (für alle, die meinen, dass das nicht sicher genug ist, die Keile sind je 10 cm Breit (es werden nur kleine Batts gefächert, die Breite der größten ist 12 cm), min. 14 cm lang und entsprechend hoch (so, dass der Winkel passt)).
    Als nächstes musste ein Gestell für den Röli-Fächer her, aber ich wollte einen Z-Shape-Effekt ohne solch eine teure Batterie haben, also brauchte ich zwei Reihen direkt hintereinander, die mit roter Litze gezündet würden. Ich überlegte woraus man das basteln könnte und kam drauf, mal in der Garage zu gucken (benutzen wir nicht als solche, sondern eher als Abstellraum) was dort an dünnen Brettern steht. Als ich eines gefunden hatte, dass ca 2,5 m lang war, teilte ich es in 5 Teile a 50 cm und stellte zwei davon zurück in die Garage. Ich wollte also die Rölis einfach lose zwischen das vordere bzw hintere und das Mittelbrett kleben, doch das würde nicht aufrecht stehen, also lief ich wieder in die Garage und klebte die zwei übrig gebliebenen Bretter aufeinander um sie an Silvester, wenn die Rölis montiert sind, unten an den Fächer zu schrauben (ich denke das hat jeder verstanden und ich muss keine extra Anleitung schreiben, ist auch nicht allzu schwer, es empfiehlt sich jedoch eher die Rölis in Rörchen zu stecken (finde leider grade die Anleitung, die ich hier im Forum mal gesehen habe, nicht mehr)).

    Als nächstes muss eine Raketenabschussbasis gebaut werden.
    Dazu zunächst: Ich bin leider erst recht spät drauf gekommen, das ganze zu dokumentieren, deshalb folgen Bilder erst recht spät.
    Ich bin wieder in die Garage und habe nach schönen dicken Brettern gesucht (werde ich noch bereuen). Also nahm ich Ein Brett für den Boden (2 cm stark, 110 cm lang, 50 cm breit), ein Brett für Oben (gleiche Werte, waren aus einem alten Schrank), ein Brett für beide Seiten (der Boden des Schrankes, 2 cm stark, 114 cm lang, 56 cm breit) und eine Vorderwand (2 cm stark, 200 cm lang, 80 cm breit).
    Alle Bretter sind nicht aus Massiv-Holz, sondern aus Spanplatten (oder wie die heißen).
    Ich habe das Brett für die Seitenteile in 2 Bretter (30 cm breit, 51 cm lang), das für die Vorderwand (51 cm breit, 98 cm lang) und die für Oben bzw. den Boden (je 29 cm breit, 98 cm lang) zurecht gesägt.
    Als nächstes bin ich zum Baumarkt gefahren und habe 3 m lange feuerfeste Kunststoffrohre mit einem Durchmesser von 2 cm gekauft (welcher Kunststoff weiß ich leider nicht mehr, aber alle 3 Rohre kosteten zusammen 2,40€).
    Als ich wieder zuhause war, hab ich mir eine meiner Bohrmaschinen genommen und den größten Bohrer den ich finden konnte (18 mm). Ich habe mir gedacht, bevor ich das Brett zerbohre, überlege ich mir ein Layout: 2 Reihen, Rohre zueinander versetzt, davon 8 mal 0,5 m Rohre und 4 mal 0,75 m + 4 mal 0,5 schräg stehende.
    Also ab mit dem Bleistift aufs Brett und Bohren, nachdem ich für die 12 geraden Rohre die Löcher schon gebohrt hatte, berechnete ich einen passenden Winkel (70 m hoch, 10 m Entfernung: ca 82 Grad) und fertigte einen aus Pappe an, den ich kurz an den Bohrer hielt und anschließend nach Augenmaß versuchte den Winkel zu halten. Also noch je 2 Rohre nach links und nach rechts (macht nicht den gleichen Fehler und malt erstmal die schrägen Rohre in eine Reihe mit den geraden, denn dann müssten die schrägen ja durch die geraden durch!). Vergesst nicht, die zu kleinen Löcher auf die benötigte Größe zu feilen, damit die Rohre reinpassen.
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    Als nächstes mussten Griffe in die Seitenteile. Da ich keine Rückwand habe und die Konstruktion vorne also schwerer ist, verlegte ich die Griffe einige Zentimeter nach vorne, damit der Kasten beim Tragen nicht kippt.
    Die Griffe könnt ihr am besten an eure eigene Hand anpassen, deshalb dazu keine Maße. ich bohrte also 4 Löcher in jedes Seitenteil und sägte mit einer Stichsäge von einem zum nächsten. (Die Reste aus den Löchern aufbewahren, werden später noch gebraucht).
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    Zum Schluss musste ich nur noch die Löcher für die Dübel bohren. Dazu nahm ich einen 6 mm Bohrer, da 6 mm Dübel.
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    Ich denke wie man dübelt muss ich nicht erklären, Loch bohren, Leim und Dübel rein, Spender sein, ähh, Fertig. :D
    Ich habe die Vorderseite flach auf den Boden gelegt, mit der Vorderseite nach unten und alle Dübel reingesteckt, anschließend den Boden genommen, Leim in die Löcher und draufgesteckt, das gleiche mit dem Brett von Oben. Dann das ganze senkrecht aufgestellt, und Leim in die Löcher, dann die Seitenteile genommen und draufgesteckt. Fertig!
    So sieht das ganze dann von hinten aus, wenn die Rohre reingesteckt sind:
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    Natürlich habe ich die Rohre verklebt. Hier kommt wieder der Rest aus den Seitenteilen ins Spiel: Ohne weitere Bearbeitung einfach unter die schrögen Rohre kleben und diese drauf (die schrägen müssten ja länger sein für die längere Strecke). Jetzt noch alle Rohre abgesägt und auf Höhe des Kastens geschmirgelt. Die langen Rohre sind noch unterschiedlich lang, die wurden noch entsprechend gekürzt, aber ich glaube davon muss ich keine extra Foto machen.
    Hier erkennt man übrigens nochmal recht gut, dass je 2 Rohre schief stehen:
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    So sieht der fertige Kasten aus:
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    Zum Schluss noch Alufolie drauf, damit's keine Brandflecken gibt und man das Ding unterm Jahr als Sitzgelegenheit nutzen kann :D
    Ich werde demnächst noch ein Bild posten, wenn ich hier wieder gutes Wetter habe und ich den Kasten bemalen konnte: überall schwarz und vorne ein Schriftzug mit Fluoreszierender Farbe (leuchtet im dunkeln).

    Zum Schluss noch ein Fazit:
    Testen konnte ich das Teil natürlich noch nicht, aber ich denke es wird seinen Zweck erfüllen.
    Arbeitszeit: ca. 4 Stunden, wovon ich 1 Stunde weg war um die Rohre zu holen (Außerdem habe ich sowas zum ersten mal gemacht, also kanns auch schneller gehen)
    Kosten: 2,40€ + Strom + 4 Tassen Kaffee
    Schwierigkeit: 2 von 10 Punkten

    Vorteile:
    - Steht sicher, da Gewicht sicherlich über 20 Kg
    - Bequemes abschießen der Raketen
    - Senkrechtes und schräges abschießen

    Nachteile:
    - Gewicht
    - sonst glaub ich nichts :D


    Das war die Raketenabschussbasis. Demnächst folgt eine Dokumentation meiner Zündanlage.
    Viel Spaß beim Diskutieren, freue mich über Feedback.
     
  2. Sehr schöner Bericht freue mich schon auf dein Bericht zur Zündanlage, und das hier endlich wieder mal etwas passiert im Sommerloch. Und ich dachte ich sei der einzige verrückte der schon Komplett durchgeplant und bestellt hat :D
     
  3. Wow,

    echt super Beitrag von dir. Und das aus meiner unmittelbaren regionalen Umgebung :D.
    Freue mich auf weiteres.

    Gruß
     
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