Sonstiges Technische Eckdaten zu Zündanlagen

Dieses Thema im Forum "Pyrotechnik allgemein, Erfahrungen, Tipps" wurde erstellt von Florian E., 23. November 2017.

  1. Hallo allerseits :)
    Mich würden mal ein paar allgemeine technische Daten zu Zündanlagen interessieren:


    - wieviel Spannung wird ausgegeben, gibt es einen norm-Wert?
    - wieviel Strom steht meist zur verfügung?
    - wie klein darf der Wiederstand bei einer Parallelschaltung maximal werden?
    - was wird am häufigsten als Spannungsquelle genuzt und wie oft kann man damit zünden?
    (Falls es einen festen Wert gibt)

    - stimmt es, dass der Zündstrom bei Typ A Brückenzündern bei 0,6A liegt? (Ich habe bei Berechnungen weitaus höhere
    Werte herausbekommen)
    - werden die Anlagen mit Relais oder mit Transistoren geschaltet?


    Das wären mal so Sachen die ich gerne wissen würde. :)
    Ich bin ein begeisteter Elektronik-und Programmier-Hobbyist und Feuerwerke haben mich schon immer fasziniert.
    Dazu kommt dass ich jedes jahr das wunderschöne Musikfeuerwerk zu Silvester von RSpyro miterleben darf, wodurch ich auf die technische Komponente von Feuerwerken gestoßen bin.

    Daher plane ich momentan eine kleine DIY Fernzündanlage für Silvester, mit der ich ein paar kleine ungefährliche Sachen zünden möchte. Hier geht es einfach erstmal um das Ausprobieren, um zu sehen was so alles möglich ist. Ich möchte auf keinen Fall mich selbst oder andere Personen in Gefahr bringen.

    Grüße
    Flo
     
  2. Hallo Florian und ein herzliches Willkommen bei FEUERWERK.net. Ich kann Dir in dieser Sache nicht viel helfen, jedoch kannst du mal die Suche nutzen.

    Das hier hätte ich schon gefunden...
    Das Ergebnis der Suchanfrage: Spannung zündanlage | FEUERWERK Forum

    Ich kann Dir zum stöbern die Homepage von unserem Zündanlagen-Profi empfehlen.
    Hier findest du viele Artikel für den Profi Pyrotechniker und Hobby Feuerwerker im Bereich Zündanlagen...
    Zündanlagen & Feuerwerk Zubehör Online Shop für Feuerwerker
     
    Florian E. gefällt das.
  3. #3 Chemiculus, 23. November 2017
    Zuletzt bearbeitet: 23. November 2017
    Hier kannst Du dich mal ein bisschen schlau machen:
    http://www.roeder-feuerwerk.de/dokumente/Feuerwerk-elektrisch-zuenden.pdf

    Es gibt so gesehen keine richtigen Vorgaben was Spannung und Strom betrifft.
    Der Ansprechstrom liegt bei A-Zündern bei 0,6A wie Du schon sagtest, der Widerstand bei einem Zünder hängt ja immer vom Hersteller ab, da abgesehen von der Kabellänge auch der Querschnitt anders sein kann.

    Eigentlich werden immer Reihenschaltungen empfohlen, da man nur in dieser auch wirklich nachvollziehen kann ohne groß zu rechnen ob man jetzt Durchgang hat oder nicht.
    Parallelschaltungen, sowie Reihenparallelschaltungen sind für viele günstigere Anlagen nichts, weil sie z.B. mit AA oder 9V Batterien betrieben werden.

    Professionellere Anlagen meist mit Bleigelakkus, da sie auch flexibel bei kälteren Temperaturen eingesetzt werden können.

    Um jetzt ein Beispiel zu nennen, das SkyDirector System stellt 24V und bis zu 7A Zündenergie bereit, andere Anlagen wie die Cobra z.B. 18V.

    Meist oder fast immer werden die Kanäle per mosfet gesteuert, Relais sind vermutlich nicht zuverlässig genug und die Verzögerung ist ja auch nicht ganz vernachlässigbar.

    Ich würde Dir immer empfehlen möglichst bei der Reihenschaltung zu bleiben und als Stromquelle zwei Bleigelakkus in Reihe mit jeweils 12V und 2,6Ah zu nutzen, diese sind eigentlich sehr gut geeignet und kosten so ca. 10€ das Stück und man könnte auch ohne Kondensatoren (für die Zündenergie) relativ viele Zünder in Reihe (oder Reihen-Parallelschaltung) zünden.
     
    Florian E. gefällt das.
  4. Florian E. gefällt das.
  5. #5 zuendlER84, 23. November 2017
    Zuletzt bearbeitet: 23. November 2017
    Hallo Florian,

    da ich das Projekt Zündanlagen-Selbstbau vor einigen Jahren schon in Angriff genommen habe und das Teil erfolgreich bei mir und einigen anderen Usern aus dem Forum im Einsatz ist, kann ich dir diesen Thread ans Herz legen, wo du auch den Link zu Handbuch, Quellcodes, Schaltplänen und Layouts findest: El Fueradoro - Funkzündanlage mit Interface

    Zu deinen Eingangsfragen (in mir logisch erscheinender Reihenfolge):
    - Relais sind für den Einsatz in Zündanlagen meines Erachtens wenig sinnvoll. Bis der mechanische Kontakt fertig geprellt hat und wirklich geschlossen ist, ist der Anzünder schon durch und man kann wieder aufmachen. Daher sind Transistoren, auch aufgrund der kleineren Bauform und der deutlich entspannteren Ansteuerung (keine Freilaufdiode, direkt ohne Endstufe über Mikrocontroller schaltbar) zu bevorzugen.
    - Bei der Zündspannung will man einerseits so hoch wie möglich gehen, um sich hinsichtlich Anzündernanzahl nicht groß einschränken zu müssen, andererseits ist es auch die Frage, welche maximale Sperrspannung die verwendeten Transistoren vertragen. Die in meiner Anlage verbauten IRF3708 können 30 V sperren, ich hab mich dann für 75% dieses Werts (22,5 V) als Zündspannung entschieden. Wird aus 12 V Blei-Gel per Step-Up-Regler erzeugt.
    - Der verfügbare Strom hängt vom Innenwiderstand der Spannungsquelle ab. Wie schon angemerkt wurde, sind Blei-Gel-Akkus aufgrund ihrer Gutmütigkeit keine schlechte Wahl, die können je nach Beschaltung kurzfristig auch zweistellige Ampere liefern, ohne mit der Wimper zu zucken, auch wenn andere Akkus deutlich höhere Energiedichten aufweisen. Was die Häufigkeit angeht. Ein Bleiakku mit 1,2 Ah könnte theoretisch zwei Stunden lang 600 mA, also den Ansprechstrom eines A-Anzünders liefern. Da der nach 10 ms auslösen muss, wären das theoretisch 7200000ms/10ms = 720000 Einzelzündungen, die in so einem Teil stecken. Allerdings wird nicht jeder Anzünder nach dem Auslösen zu einem Leerlauf, sehr oft besteht auch danach noch eine recht niederohmige Verbindung zwischen den "Brückenköpfen".
    - Fang nicht mit Parallelschaltung an, Reihenschaltung ist immer vorzuziehen. Man kann sie deutlich leichter überprüfen und letztendlich ist die benötigte Energie (Spannung*Strom*Zeit) eh bei jeder Topologie gleich.
    - Die 0,6 A Zündstrom sind in der 1. SprengV definiert. Ein zugelassener A-Anzünder muss auslösen, wenn er für 10ms von 0,6 A durchflossen wird. Was hast du für Berechnungen durchgeführt?
     
    Florian E. gefällt das.
  6. Danke für die Umfangreichen Antworten!

    Mir wird gerade der Fehler in meiner Berechnung bewusst. Ich habe nur den Kabelwiederstand eingesetzt :D
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden