Sicherheit Verantwortung/Sicherheitsabstand

Hallo ihr Pyros!

Ich möchte gern mal wieder was loswerden, leider nichts erfreuliches, wie fast alles hier in dieser Rubrik.

Neulich wurde in unserem Dorf zum Anlass eines Festes eine Pyroshow organisiert. Es war ein belgisches Event-Team, welches engagiert wurde, das Rathaus mittles

Scheinwerfer, Laser und Feuerwerk zu beleuchten.
Ok, nix gegen die Belgier *g*, die Lichtshow war gut, die Musik vielleicht etwas zu laut....aber von Sicherheit am Abschussplatz keine Spur!!
Das Feurwerk (es war nicht besonders viel, so ca 100 Bomben, einige Bombenrohre und Cakes) wurde direkt neben dem Rathaus aufgebaut. Der Abstand zum Gebäude betrug so etwa 5 Meter. Absperrungen gab es so gut wie keine, nur ein paar Gitter welche die Mörser umzäunten.
Elektrisch verleitet wurde auch nichts, es schien mir doch ein wenig unglaubwürdig ein Feuerwerk (Kaliber 50-150mm) von Hand zu zünden. Naja, war mir eigentlich egal,

ich musste es ja nicht tun ;-)
Als schliesslich der Abend anbrach, versammelten sich grosse Menschenmassen rundums Rathaus. Die Lichtshow begann. Direkt vor dem Rathaus stand eine Bühne auf welcher Tänzerinnen und Zauberer ihren Auftritt machten. Aus den Fenster des Rathauses leuchteten grosse Scheinwerfer. Plötzlich erschein ein Feuerwerker.
Er stellte römische Lichter in Fächerform auf die Bühne. Diese waren etwas geneigt, damit die Sterne nicht ins Publikum fliegen sollten. Der Fächer wurde dann gezündet

(mit Steichhölzer!). Aber die Neigung war viel zu gross, so, dass die Sterne direkt gegen die Fassade geschleudert wurden. Verschiedene Sterne flogen sogar direkt ins

Gebäube hinein. Doch welch ein Glück, dass die Gardienen kein Feuer fingen!!!
Aus Scham entzog ich mich der Zuschauermasse und begab mich zum Abschussplatz der Bomben. Nach wie vor konnte man da in beliebigem Abstand umherkreisen. Dann erschienen wieder zwei Feuerwerker in T-Shirt und ohne jegliche Schutzbekleidung. Alles wurde von Hand gezündet! Die Mörser (Pappmörser) waren auch schlampig befestigt. An einem kleinen Eisenpfahl waren gleich drei unterschiedliche Kaliber befestigt. Bei den Bomben handelte es sich um spanische Ware mit hefigem Blitzzerleger und Kunststoffschale (die Splitter "regneten" über dem ganzem Publikum herab, da der Wind ungünstig war). Ein Rohrkrepierer wäre fatal gewesen. Es befanden sich sogar kleine Zuschauergruppen unmittelbar in der Nähe des Abschussplatzes. Doch das schien anscheinend niemand zu stören. Die Feuerwerker zündelten fröhlich weiter... Mich wunderte es eigentlich wie man da noch die Abschussreihenfolge einhalten kann. Die Abschusstelle war gerade mal ca. 20 Quadratmeter gross!

Nun gut, es war nichts passiert, aber wenn was schiefgelaufen wäre, hätte es schlimme Folgen gehabt, für Feuerwerker und für Zuschauer.
Ich frage mich da eigentlich wie das mit der Verantwortung ist. Müssen sich Feuerwerker neuerdings nicht mehr um Sicherheisvorkehrungen und Unfallrisiken kümmern?

Ich gehe davon aus, dass solche Events keine Seltenheit sind. Solange nichts passiert, mag es in Ordnung sein, doch wenn da mal was schiefgeht, steht es gross in der Presse. Das schadet nur dem Image des Feuerwerkers und der "Normalverbraucher" leidet auch wenn Jahr für Jahr die Gesetze verschärft werden. Sowas muss nicht unbedingt nötig sein!


Soweit zu diesem kleinen Bericht.

Grüsse,
potafeu