Meldung Vermutliches Aus für P1

Das verschulden sehe ich eher in der zu starken Regulierung in F2. Hätte man da nicht mit aller Gewalt alles "wegreguliert", wäre die "Lücke" P1 nicht genutzt worden.

 

Jein.

Eigentlich ist es schon echt genial was heutzutage in F2 möglich ist.
Das einzige wo es eher weniger schön ist sind die klassichen Artikel, wie z.B. Böller.
Das mit den 120dB als maximum(!) ist zu niedrig angesetzt finde ich.
Nicht der Lautstärke wegen, 120 dB sind schon recht laut aber die äusserste maximale Grenze könnte höher sein, z.B.125-130dB.

Weil das ist halt recht schwer umzusetzen ... es wird eine sehr hohe Produktionsgenauigkeit benötigt, was bei Handarbeit nun mal recht schrierig ist.

Grundsätzlich ist es mit den Toleranzen ja so: Es gibt einen Sollwert und der darf bestimmte Werte nach oben oder unten schwanken.
Wenn das maximum bei 120dB ist müsste der Sollwert bei 110-115dB betrgen, damit hätte man genug Puffer bei Abweichungen immer noch innerhalb der Sollvorgabe zu bleiben. Baut man die Dinger aber "hart an der Grenze" haste kein Spielraum mehr bei Produktionsschwankungen und wenn der Wert überschritten wird wars das mit der F2-Zulassung.

Insofern stimme ich dir zu.

 

Wie ist denn das im Zulassungsverfahren? Wird diese sofort verweigert wenn eines der getesteten Exemplare 121 DB aufweist? Ein pragmatisches Vorgehen von Seiten der Zulassung wäre ja, gewisse Überschreitung (bei X% der getesteten Exemplare) innerhalb der Test-Charge zu tolerieren. Das würde die Realitäten in der Produktion anerkennen und letztendlich erlauben, dass die 120DB auch ausgeschöpft werden.

 

Das Problem ist doch "laut ist nicht laut genug"
Wenn die o.g. Grenze auf 125-130db angehoben wäre, gäbe es immer noch das gleiche Problem, nur eben mit lauteren Böllern.
Die lautesten verkaufen sich eben am besten, also baut wieder jemand lautere und nutzt dafür die P1-Lücke.
Eine Grenzwertverschiebung verschiebt eben nur.

 

Öhm ... dir ist schon klar das eine Steigerung um 10dB einer Verdoppelung der Lautstärke entspricht?
D.h. 130dB ist doppelt so laut wie 120dB.
Wem das noch nicht reicht empfehle ich dringend einen Besuch beim HNO ..

 

Theoretisch liegt die Verdoppelung schon bei 6db, also ja ich weiß...das ändert jedoch nichts an der Lauter, krasser, höher, schneller - Mentalität.
Wenn es Dir laut genug ist, ist es anderen noch lange nicht laut genug. Ebenso wie 120db einigen sicherlich schon laut genug wären, nur dir (und vielen anderen) eben nicht

 

Sehe ich nicht so. Klar wird es immer ein Klientel geben das es immer lauter braucht um den "Längsten" zu haben. Aber da ist es eh egal ob legal oder illegal.
Den meisten Leuten reichen aber auch einfach gute Böller wie sie früher waren. Sieht man doch gut am Hype um die Funke Böller. Wo wäre also das Problem wenn sowas noch in F2 zulässig wäre?

 

Und somit in etwa die 16fache physikalische Energie zur Schallerzeugung benötigt. Das werden sehr schnell recht gruselige Mengen an BKS ...

 

Es gäbe kein Problem, einfach 115db anpeilen, sodass man mit Handarbeits-Puffer bei max. 120 liegt. Aber dann warte mal das Geheule hier ab, wie schwach die doch geworden sind.

 

Du verstehst mich da falsch rum, ich meinte damit das F2 so großzügig ausgelegt sein sollte, das Böller wie die Funke P1 noch unter F2 fallen würden. Das Drama mit den Tonwürsten die so gebaut werden das sie F2 erfüllen hatten wir ja lange genug.

In meiner Jugend gab es noch die guten Chinaböller (auf dem Niveau der Funke P1 und teils mit seltsam silbrigem Schwarzpulver ), da gab es einfach nix zu meckern und alle waren zufrieden.

 

Genau Das, es gibt keine Plus-Toleranz.
Die Silberhütte ist deswegen in Konkurs gegangen, weil die gesamte Produzierte Charge wegen einem oder 2 Ausreißern in der Testcharge keine Zulassung bekommen hatte....
Hätte man damals schon die "P1-Lücke" erkannt, würde es die Silberhütte sicherlich auch heute noch geben - wobei in D wären sie wohl nicht zugelassen worden, denn damals war ja die BAM-Nummer noch Pflicht

 

Ich verstehe schon was du meinst, aber es ist doch so:
Wenn max 120db gehen, muss man eben etwas drunter bleiben um ggf. Ausreißer aufzufangen. Dann hat man aber eben möglicherweise nicht mehr die (im Durchschnitt) lautesten Böller auf dem Markt, weil andere (z.b. durch maschinelle Fertigung) weniger Schwankungen haben und somit näher ans 120-Limit können.

Warum sollte also eine Plus-Toleranz kommen, die das Ganze nur um ein paar db nach oben verschiebt? Die Handmade-Böller werden dennoch ihre Schwankungen haben, und die Maschinellen eben weniger und können näher an (die neue) Plus-Toleranz.
Dann gehts wieder von vorne los, eine neue Toleranz muss her...und wieder und wieder...
Irgendwo muss eben eine fixe Grenze gesetzt werden und die liegt derzeit bei 120db. Wie jemand darunter mit eingeplanten Puffern umgeht, kann jeder selbst entscheiden, aber wenn es 120db reißt, gibts keine Zulassung - so einfach.

 

Wo sind denn die ganzen maschinell gefertigten die nah am möglich machbaren sind und kaum Toleranz haben? Es gab/gibt doch fast nur noch Schrott.
Klar wird es keine Änderung geben, wäre aber trotzdem der richtige Weg es halbwegs in den Griff zu bekommen.

 

Keine Ahnung wo die sind, ist doch auch vollkommen wurscht. Die Böller, die die gesetzliche Grenze nicht reißen, weil sie eben etwas davon entfernt sind und Puffer haben, nennst du Schrott. Genau DAS ist das Problem, auf das ich hinaus will.

Wenn Funke seine Schnipselböller leiser macht, werden sie vermutlich eh noch von Vielen wegen der Schnipsel gekauft. Aber eben nicht mehr von ganz so vielen, weil eben leiser = Schrott.

 

@Noerm hat schon recht, dass es im Endeffekt eine fixe Grenze geben muss, da es sonst nur eine Verschiebung ist, wo man dann wieder das Problem hat. Mit maschinell meint er wahrscheinlich The King, Cobra BP, Roter Korsar etc.
Es wäre vielleicht ein besserer Ansatz, wenn man bei der Zulassung eine gewisse Fehlertoleranz haben darf.
Rein als Beispiel:
Es müssen 100 Böller für die Zulassung getestet werden, davon dürfen 5% die 120dB um 2% überschreiten (also ca. 122,4 dB).

 

@tribun77 danke, hab mich wohl unklar ausgedrückt

 

Wozu denn überhaupt Schalldruckpegelberenzungen? Es gibt doch bereits Satzmengenbegrenzungen, die meiner Meinung nach völlig ausreichen. In F3 z.B. dürfen Knallkörper bis zu 5g Perchlorat-BKS haben, womit sich eigentlich ein einigermaßen ordentlicher Knall erreichen lässt, allerdings können durch die Schalldruckpegelbegrenzung von 120dB@15m kaum die 5g ausgereizt werden (siehe JGBW Donnerschlag etc.). Meiner Meinung nach sollte die Schalldruckpegelbegrenzung komplett abgeschafft werden weil die Satzmengenbegrenzung bereits ausreicht. Das würde es auch für die Hersteller einfacher machen.

 

@Bombenstimmung
Weil Grenzwerte darauf ausgelegt sind, messbare Werte für gesundheitliche Gefährdungen darzustellen, in dem Fall halt Gefährdungen für das Gehör. Also wird logischerweise der Schalldruckpegel genommen. Ob eine Überschreitung von 120dB auf 8m tatsächlich eine Gefährdung darstellt, steht erstmal auf einem anderen Blatt. Aber trotzdem muss man in den Fällen (Gefährdung für das Gehör, Lärmbelästigung etc,) halt Grenzwerte für den Schalldruckpegel festlegen.

 

Ja, aber wie früher in Klasse 2 geht eben nicht mehr in F2.
Warum?
Habe ich bereits auf der ersten Seite im Beitrag 18 in einem Satz zusammen gefasst:
Meldung - Vermutliches Aus für P1

Spoiler: Impuls-Messung als Kriterium in F2 aufgenommen.

 

Wär schon Schade um so manchen Artikel. Vorallem um die Reiber aus Europa.
Cobra P1, Megatresk Extra und die neuen Klasek Reiber werde ich mir noch besorgen. Auch die Truenos aus Belgien waren echt schön. Ich hoffe dass man die in Zukunft einfach in sachlich beschrifteten schwarzen Kartons kaufen kann. Ist Retro auf ne Art...

 

Ich finde es auch sehr traurig um Funke P1 und kleine BKS wie z.B. Cobra P1. Ich sehe es so wie @Vegas , wäre viel einfacher wenn in F2 für Bodenknallkörper noch was halbwegs ordentliches möglich wäre, aber seit Ende der 90 ist das ja nur noch albern geworden mit dem "Ploppen", deshalb war zumindest ich dankbar für die Grauzone P1 Schallerzeuger. Kann mir auch kaum vorstellen, dass es in den 90ern so viel mehr und/oder viel schlimmere Unfälle gegeben hat. Und unsere europäischen Nachbarn haben ja auch mit dem bei ihnen erlaubten BKS in F2 Knallkörpern keine wirklichen Probleme... einfach furchtbar dieses überregulieren.

 

überregulieren.... ist halt "Made in Germanski"

 

Und am einfachsten wäre es die Klassifizierungen und Regelungen aufzulösen und einfach nur zu testen ob die Sicherheitsangaben auf den Artikeln stimmen und ob die Artikel durchzünden oder sowas.

 

Das in der Kategorie P1 nun aufgeräumt wird, hat sich ja abgezeichnet. Das die Kategorie sich in absehbarer Zeit auch mal einer Prüfung unterziehen muss, war ja abzuwarten.
Wenn nun einige Artikel dieser Prüfung nicht so stand halten können wir dann leider nicht ändern.
Prinzipiell ist die Verschiebung in die Kategorie F3 wohl das wahrscheinliche Szenario.
Man sollte aber ob mit einverstanden oder nicht, immer daran denken das es sich hier immer noch um gefährliche Gegenstände handelt (das Potential der Gefahr ist damit nicht gemeint) und diese Gegenstände dürfen und sollen nun einmal nicht jedem, ohne weiteres überlassen werden.
Wir können es uns ja nicht aussuchen oder ändern, da bringt es auch nichts sich schimpfend hin zu stellen, da am Ende des Tages wir ja nur die Entscheidung mitgeteilt bekommen und damit leben müssen.
Das die Hersteller diese Artikel jetzt so überarbeiten das sie ohne weiteres in die Kategorie F2 passen ist leider auch sehr unwahrscheinlich, wahrscheinlicher ist einstellng der Produktion oder der Versuch sie an die Kategorie F3 anzupassen.

 

WAS?