Handhabung & Technik Verschieden E-Zünder verkabeln?

Beim ausmisten bin ich auf div. Zünder gestoßen und da ist mir dieses Thema wieder eingefallen.
Hab mal auf die Schnelle 6 total verschieden Zünder in Serie geschaltet und mit einer 24Volt Stromquelle die auch genügen Ampere hergibt gezündet.
Von li -re auf dem Bild betrachtet waren es:

der1. von "Irgendwo", der 2. ein Qualitätszünder vom "Schaffler" aus Österreich, der 3. ein "Exote" erstanden in CZ im Grenzgebiet bei den Asiaten vor 4-6 Jahren, der 4. aus original CZ genauso wie der 6. der 5 ebenfalls ein Ladenhüter von "Irgendwo".

Gezündet haben beim 1. Versuch nur 1+2.Eher Zufall dass die beiden nebeneinander waren, das dürften mit Abstand die 2 empfindlichsten gewesen sein. Nachdem diese beiden wegegschaltet wurden und nur mehr 3+4+5+6 in Serie waren, hat nur 3 allein gezündet. Erst beim 3. Versuch 4+5+6, wobei ich ziemlch sicher bin, dass diese 3 aus einer Firma kommen.

 

Helft mir doch bitte mal auf die Sprünge: Warum nimmt man überhaupt so gerne die Reihenschaltung? Um Kabel zu sparen / den Verkabelungsaufwand gering zu halten? Oder Vorteile bzgl. der Synchronität? Geringer Zündstrom pro Kanal?

"Gefühlsmäßig" würde ich immer lieber parallel schalten, um eben solche Probleme zu vermeiden. Falls der Zündimpuls nicht zu kurz ist (wie lang ist der eigentlich bei Profianlagen in etwa?), sollten bei der Parallelschaltung ja alle zuverlässig zünden, wenn auch u.U. etwas zeitversetzt.

Ich muss aber dazu sagen, dass ich noch nie ein Feuerwerk elektrisch gezündet habe (vom "Startschuss" mit einem einzelnen Zünder mal abgesehen) und daher evtl. etwas ganz Profanes übersehe.

 

Großer Vorteil der Reihenschaltung ist auch das man vorher testen kann ob der gesamte Kanal Durchgang hat. So wurde man einen kaputten Zünder vorher erkennen. Bei Parallelschaltung würdest du ein defekten Zünder nicht finden wenn dann müssten alle defekt sein in diesen Kanal das man kein Durchgang hätte.

 

Bei Paralellschaltung kann man die meisten möglichen Fehlerquellen nicht finden:
Durchgang besteht immer solange auch nur ein einziger Anzünder ok ist. Und die Widerstandberechnung ist auch nur noch begrenzt im Kopf möglich, sprich es fällt als Werkzeug zur Fehlersuche auch aus.

Mit Reihenschaltung kann man (mit etwas Übung) hingegen die meisten Fehler bei der Verkabelung spätestens mit einer Widerstandsmessung relativ einfach finden.

 

Wenn deine Zündquelle bei eher niedriger Spannung einen hohen Strom zur Verfügung stellen kann, ist die Parallelschaltung möglich, wenn sie bei eher hoher Spannung nicht viel Strom bereitstellt, ist die Reihenschaltung das Mittel der Wahl.

Beispiel: Ein A-Anzünder sollte etwa 1A bekommen und hat einen Widerstand von 2 Ohm (Kabel mitgerechnet). Bei 12V Zündspannung kann man dann theoretisch 6 Anzünder in Reihe schalten.
Das funktioniert, wenn keiner der Anzünder durchbrennt, bevor die anderen gezündet haben. Wenn alle Anzünder sehr ähnlich sind, ist das Risiko, dass das passiert sehr gering, deshalb sollte man immer Anzünder der gleichen Firma und Charge verwenden, wenn man Reihenschaltungen baut. Das hat nicht unbedingt was mit der Qualität zu tun, die Anzünder streuen einfach innerhalb der Spezifikation für A-Zünder.

Ob 6 Anzünder parallel am gleichen Ausgang funktionieren, hängt von deiner Zündanlage ab, schließlich sind 6A nicht gerade wenig.

 

Vielen Dank für Eure Rückmeldungen! V.a. an den Punkt mit der Prüfbarkeit hatte ich in dem Moment gar nicht gedacht...

 

Anzünder verschiedener Hersteller sollten übrigens nicht nur nicht in Reihe sondern auch nicht parallel geschaltet werden, weil es passieren kann, dass ein Anzünder mit niedrigem Widerstand den parallelen Anzünder mit höherem Widerstand "überbrückt". Und dass der Draht beim Auslösen wirklich zuverlässig durchbrennt, so dass der Anzünder danach ein Leerlauf ist und der Strom auf den Parallelpfad wechselt, muss nicht die Regel sein.

 

Nachtrag zu meinem Versuch.

Beim 1. Zündversuch zündeten Zü1+2 mit lautem Knall ähnlich einer guten Knallerbse nur lauter. Beim 2. Zündversuch, wo 1+2 kurzgeschlossen waren zündete Zü.3 ebenfalls mit Knall. 4+5+6 zündeten erst beim 3. Zündversuch wo sie alleine im Zündkreis hingen. Allerdings nicht mit Knall sondern mit Stichflamme und Geräusch ähnlich einem Streichholz. Diese 3 stammen offensichtlich aus einer Fabrik, haben wahrscheinlich einen wesentlich stärkeren Glühdraht der länger (wenige ms mehr) braucht um zum Glühen zu kommen als die vorigen Zünder und so der Zündkreis schon unterbrochen ist bevor der Glühdraht die notwendige Hitze erreicht hat, um die Zündpille, welche auch aus anderem Material besteht zu zünden. Augenscheinlich ist dabei, dass die "schnelleren " Zünder kleine eher runde Zündpillen haben, die "langsameren" eher tropfenförmige Zündpillen. Ich denke auch, dass die Anordnung der Züner in meinem Versuch KEINE Rolle gespielt hat und die 3 "schnelleren" Zünder eher zufällig als die 1. drei montiert waren. Der Strom fließt ja doch mit fast Lichtgeschwindigkeit.

 

Achtung: Klugscheißermodus Ein:

Die „Driftgeschwindigkeit“ der Elektronen im Leiter ist überraschend gering und liegt meist bei 0,1mm/s Driftgeschwindigkeit – Wikipedia und liegt somit nur ein ganz klein wenig unterhalb der Lichtgeschwindigkeit von ca. 300000km/s
Was die Wirkung des Stroms so schnell macht ist die Stoßwirkung der Elektronen, d.h. wenn auf der einen Seite ein Elektron reingeht fällt auf der anderen Seite ein Elektron raus, ähnlich wie bei dem Kugel-Schubs-Schreibtisch-Spielzeug-Dings (Kugelstoßpendel)
Der Strom fließt auch nicht von Plus nach Minus und Blattspinat hat auch nicht viel Eisen ....

Klugscheißermodus Aus

 

noch eine Sache für den Klugscheißermodus : und grüne Eier haben nicht weniger Cholesterin. wie normal Eier.

 

Also gar keins

@TIE Fighter
Klugscheißermodus
Du meinst die Valenzelektronen und die Impulsgesetze


@anton
Die Zünder in deiner Testreihe waren aber alle oder überwiegend U-Zünder oder?
Da diese noch unempfindlicher sind vielleicht auch nicht so verwunderlich, macht ja schon was aus wenn der andere Hersteller erst 50mA später zündet / träger ist.
Marken Zünder (hier im Forum werden ja zu 99% A-Zünder verwendet) harmonieren zusammen relativ gut, sollte man ja trotzdem vermeiden. (Jedenfalls besser als No name Zünder die eventuell nicht mal eine Zulassung haben)

 

Also bis auf den 3. Zünder im Bild, den ich damals zu Dutzenden bei den Asiaten im Niemandsland CZ/AT gekauft habe und die immer einwandfrei funktioniert haben, waren die anderen alle von renomierten Firmen. Der 1. rote, von dem ich zwar nicht mehr weis "von wo her" , also diese Serie war insgesamt eigentlich die beste seit langem. Allein die weiche, geschmeidige Isolierung sowie die Schutzhülse über der Zündpille waren spitze.Der 3. war ein österreichisches Produkt vom Schaffler/Winzendorf, eigentlich der teuerste.Die 3 letzten stammen von einer CZ Firma wo ich ein Datenblatt mit Zulassung habe.
Das eigentliche Hindernis bei der unterschiedlichen Verwendung ist die Nicht Harmonisierung der Anforderungen wie wir sie stellen. Es wird den verschiedenen Herstellern auch ziemlich egal sein, ob und wie diese und jene Zünder miteinander "können".